Alaska - Geologie - Erdbeben / Tsunamis
(c) Ragnar Rademacher / Harding Ice Field

Informationen zu Alaskas Geologie:
Geologische Besonderheiten: Tektonische Platten, Erdbeben,
Vulkane, Tsunamis, Gletscher, Permafrost und Nordlicht.

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_____Geologie Alaska_____
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:: Geologie Erdbeben
Erdbeben:
4th Avenue Anchorage nach dem 64er Beben
80 Erdbeben wurden in den vergangenen 100 Jahren verzeichnet, die eine Staerke von sieben, auf der nach oben offenen Richterskala, hatten. Damit gehoert Alaska seismologisch zu den Gegenden, mit den groessten Gezeitenwellen und den staerksten Erdbeben. Die meisten Erdstoesse geschehen entlang der Aleutenkette und werden von vielen Alaskanern auf dem 'Festland' gar nicht wahrgenommen.

Anchorage nach dem 64er Beben
Karfreitags Erdbeben 1964:
Am Karfreitag, den 27 Maerz 1964 [50. Jahrestag 2014] um 17.36 Uhr, jedoch ereignete sich das, bis dahin verheerendste Beben in der Geschichte Alaskas - was auch das Land und das Leben der Einwohner nachhaltig veraenderte. Das staerkste jemals in Nordamerika gemessene Erdbeben, mit der unglaublichen Zahl von 9,2 auf der Richterskala, soll mit der 12000fachen Kraft einer Hiroshima-Bombe ueber eine Distanz von 800 Kilometern gewirkt haben. Dabei wurden fast alle Kuestenorte und -Streifen im Sueden Zentralalaskas vernichtet und auch an der noerdlichen Pazifikkueste kam es zu schweren Verwuestungen. Das Epizentrum des 'Karfreitagbebens' befand sich ca. 60 Kilometer westlich von Valdez am Prince William Sound.
Valdez nach dem 64er Beben
Dieser Ort wurde damals vollstaendig von einem, durch das Erdbeben enstandenen, Tsunami in erschreckend kurzer Zeit zerstoert; eine riesige Wand aus Wasser war auf Valdez, mit damals 1000 Einwohnern, zugerast, hatte die Hafenanlage zertruemmert und den 'Rest' in einem Art Sog ins offene Meer hinausgespuelt. Dabei starben 30 Einwohner und es war auch das Ende von 'Old Valdez'. Auch der bekannte Fischerort Kodiak auf der gleichnamigen Insel wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Von der grossen Fischfangflotte Kodiaks blieben von 160 Booten nur 80 uebrig, sie wurden teilweise von den meterhohen Flutwellen in den Ort geschleudert - wie auch einige Gebaeude.

Anchorage nach dem 64er Beben
In Anchorage sackte das Gebiet um die 3rd Avenue und der E-Street um ca. sechs Meter ab; die Decke der Fahrbahn war bis zu vier Metern eingebrochen.

Aber auch kleinere Orte wie Chenega Village oder Seward blieben von dem Beben nicht verschont. Noch heute kann man die unvorstellbaren Ausmasse des Bebens erahnen, wenn man am Turnagain-Arm die skelettartigen und verwitterten Baeume aus den Sumpfwiesen ragen sieht. Das Beben hatte auch hier in dieser Gegend viele Landstriche um mehrere Meter angehoben bzw. abgesenkt, dadurch wurden viele Waeldern das Grundwasser entzogen und die Wurzeln der Baeume vom Salzwasser zerstoert.

Anchorage nach dem 64er Beben
1987 im November wurden an einer Verwerfung am Ende des Prince William Sound zwei Erdbeben der Staerke 7,5 und 7,0 gemessen. Experten erwarten in naher Zukunft in diesem Gebiet ein staerkeres Beben als 8,0.
:: Geologie - Tsunamis
Tsunamis:
Tsunami bei Kodiak
Tsunamis werden meistens durch geophysikalische Ereignisse, wie Erd- oder Seebeben, ausgeloest. Gerade im Pazifischen Ozean koennen auf Grund der haeufigen Erdbeben und der Groesse des offenen Meeres, mehr und vor allem zerstoererische Tsunamis entstehen als irgendwo sonst auf der Erde.

Der Abstand ziwschen zwei Wellenkaemmen eines Tsunamis kann mehrere hundert Kilometer betragen. Innerhalb eines Tages koennen sie von einer Kueste des Pazifiks zur anderen, mit Spitzengeschwindigeiten von bis zu ueber 700 Stundenkilometern, gelangen.
Seward nach Tsunami
Die Tsunamiwellen verlaufen ueber dem Meer nur in einer Hoehe von ein bis zwei Metern, die Energie hingegen wird von der gesamten Wassersaeule, bis zum tiefsten Meeresgrund hinabgeleitet. Da die Welle dort Kontakt mit dem Boden hat, wird ihre eigentliche Geschwindigkeit abgebremst und ihre Richtung durch Unterwassergebirge abgelenkt.

Die Wellengiganten treffen dann auf die Kuesten und zerstoeren alles was 'ihnen' im Weg steht, der Rest, der der Flutwelle standhalten konnte wird durch den darauffolgenden Sog ins Meer hinausgespuelt und mit der naechsten Welle wieder in das Landesinnere katapultiert.
Baeume nach Tsunami
So geschehen im Jahr 1964 in Alaska bei einem der staerksten Beben des Jahrhunderts; ein Gebiet von 90.000 Quadratkilometern (Bayern und Sachsen zusammen) schnellte vor der Kueste Alaskas, bis zu 15 Meter hoch, zusammen und lies Tsunamis auf die Kueste zurasen. Damals wurden ueber hundert Menschen von einem 20 Meter hohen Tsunami in den Tod gerissen und selbst in Kalifornien wurden Haeuser zerstoert.

Aber auch indirekt koennen Tsunamis entstehen; 1958 brachen, von einem Erdbeben losgeschuettelt, Felsmassen von den Steilufern der 13 Kilometer langen und vier Kilometer weiten Lituya Bay in Alaska.
Resurrection Bay
Ueber 520 Meter hoch brandete das Wasser an der gegenueberliegenden Seite der Bucht empor und rasierte alle Baeume weg. Eine gut 50 Meter hohe Welle raste zum Ausgang der Bucht, die durch eine Landzunge geschuetzt ist. An der Innenseite lag ein Fischerboot vor Anker. Die gewaltige Wasserwand riss das Zwoelf-Meter Schiff vom Anker, trug es ueber die Baumwipfel der 137 Meter breiten Landzunge hinweg und warf es, Heck voraus, ins tiefe Wasser.
LINKS
 West Coast & Alaska Tsunami Warning Center
 Alaska Earthquake Information Center
 University of Alaska Sea Grant College Program
 Seismology Laboratory der UAF
 Aktuelle Erdbeben in Alaska 1
 Aktuelle Erdbeben in Alaska 2
 Geophysical Institute UAF


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