A l a s k a - R e i s e b e r i c h t e


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Reise nach Amerika/Canada und Alaska 16.6.1996 - 10.6.97
Mit freundlicher Genehmigung von Sigi Huser
Copyright Sigi Huser

Vorbereitungen  Canada1  Alaska  Canada2  Canada3  USA1  USA2  USA3  USA4  USA5  USA6
30.7.96
In Delta Junction ist die 2395 Kilometer lange Alaska Highway zu Ende. Ueber North Pole, das Städtchen ist bekannt, weil die amerikanische Kinder dem Samichlaus in North Pole ihre Wünsche schreiben, erreichen wir Fairbanks. Dies ist die nördlichste Stadt in Alaska, die ein normal Bürger erreichen kann. N64 50,419 W147 50,206 liegt Fairbanks, wenn ihr auf der Karte nachsehen wollt. Wir haben Diavorträge angeschaut, die Universität mit ihrer interessanten Ausstellung besucht und die Stadt einwenig unsicher gemacht.
Denali
Heute haben wir den Denali Nat. Park erreicht und sofort ein Campingplatz im Park für uns reserviert. Nach 2 Tagen können wir in den Park fahren. Wir werden vier Tage Wildlife erleben. Es regnet so können wir uns einwenig ausruhen.
02.8.96
Gestern fuhren wir weg vom Campgroud. Wir hatten einen heftigen Sturm, so achtete ich am Morgen nicht, dass sich der Verschluss vom Wohnwagenstoren gelöst hatte. Wir fuhren dem Park entgegen als Marianne mir sagte, etwas stimme nicht mit dem Storen, nur war es zu spät. Ein Teil davon ist zur Schnecke. Aber was solls. Mit Verlust muss man rechnen. Anschliessend fuhren wir in den Denali Park und fuhren gleich mit dem Buss ins Hinterland. Wir hatten keine Ahnung, dass dieser Ausflug ganze 9 Stunden dauert. Ohne Essen und Trinken ist dies eine lange Zeit, aber wir haben noch genügend Speck um den Bauch. Wir wurden dafür mit sehr vielen Tieren; Karibus, Elche, Wolf, Fuchs, Biber, Bären, Schneehühner und diverse Vögel entschädigt.
08.8.96
Wir sind wieder einige Meilen weiter gekommen. Wir fuhren nach Anchorage, eine grosse Stadt mit vielen Blumen und gute Einkaufsmöglichkeiten. Hier brauchten wir viel Geld für alles Mögliche und Unmögliche. Als Entschädigung haben wir von den Ami etwas gelernt. Wir waren ja überrascht, als wir auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums so viele Campingbusse sahen. Die hatten sich zum Uebernachten eingerichtet. Haben wir auch gemacht, denn es kostet nichts. Anchorage ist die grösste Stadt mit seinen 25.000 Einwohner in Alaska. Die Geschichte von Anchorage geht bis ins Jahr 1914 zurück. Als beschlossen worden war, die Alaska Railroad zu bauen, wählte man diesen Platz als Camp für die Alaska Engineering Commission aus. Besonders hart wurde Anchorage durch das verheerende Erdbeben des Jahres 1964 getroffen, bei dem grosse Teile der Stadt zerstört wurden. Andrer tags fuhren wir nach Homer, bekannt durch die Fischindustrie und privat Fischerei. Der Ort enstand als kleine Ansiedlung im Jahre 1895. Durch Kohlenbergbau in der Gegend wuchs er rasch heran.
Gletscherflug
Das Wetter, wie aus einem Bilderbuch und das in Alaska. Marianne war so aufgestellt, sie wollte unbedingt einen Gletscherflug machen. Was wollte ich, mir gefiel der Vorschlag auch. Das Flugzeug Jahrgang 1929 war ein Traum. Der Flug, was kann schöner als fliegen sein! Der erfahrene Pilot flog die Flugi ganz nahe an die Gletscher und Berge ran, man glaubte man könne aussteigen. Wir schnappten fast über vor Freude. Das ist das Leben, von dem wir geträumt haben. Am Meeresstrand haben wir übernachtet nach dem wir das Campfire ausgelöscht hatten. So träumen am Strand beim Lagerfeuer ist Balsam für Herz und Seele. Ich könnte schreien vor Freude wie schön das Leben ist und weinen wie blöd man ist das ganze Leben nur den Moneten nach springt. Jetzt lebe ich mit ganzem Herzen. Wir fuhren zurück nach Anchorage, mit einem Abstecher nach Kenai, bekannt durch die russische Kirche gebaut 1849 nach dem der erste orthodoxen Priester 1741 mit dem Schiff St. Peter, geführt von Vitus Bering (wurde vom Zaren nach Alaska gesandt) erreichte. So ging Alaska unter die Herrschaft von Rußland. In Anchorage übernachteten wir wieder auf dem Parkplatz. So wurden unsere Finanzen geschont. Heute fuhren wir über den Glenn Hwy nach Glennallen. Die Strecke ist nicht besonders weit nur 360 Kilometer, aber Berg- und Talfahrt mit unzähligen Bodenwellen. Wir brauchen kein Karussell, wir haben das Vergnügen im Auto. Ich habe es wieder einmal geschafft. Eine Beule im Auto und Wohnwagen, nur weil ich eine Kurve zu eng fuhr, aber was will man mit einem so langen Gefährt. Da muss hinundwieder etwas schief gehen. Sonst ist alles o.k. Sogar die Pneu des Trailers halten mehr als ich dachte. Holz anlangen, wenn es nur der eigene Kopf ist.
10.8.96
Es regnete die ganze Nacht, gut für den Trailer, er wird so wieder einmal gewaschen. Bis Valdes waren es 120 Meilen, nicht weit aber über einen Pass. Die Aussicht auf die Gletscher war eher schlecht, aber wir haben ja auch Gletscher in der Schweiz. Valdez ist überfüllt mit Wohnwagen.
Fischen
Wir sind aber früh dran, so finden wir noch einen angenehmen Platz. Ich sah ein Wohnbus mit einer riesen TCS Reklame, es kann nur ein Schweizer sein. Wir freunden uns an. Er will mir unbedingt das Fischen beibringen. Er ist ein angefressener Fischer. So gingen wir fischen. Erst haben wir eine Fischfabrik besucht. Die haben einfach den Bach gesperrt und Stufen gemacht in die Fabrik. So schwimmen die Lachse zu tausenden, ich habe noch nie so viele Fische gesehen, direkt in die Fabrik. Dort werden sie gestreift und anschliessend zu Hundefutter verarbeitet. Dann gingen wir fischen. Da ich Anfänger bin, hatte ich Anfängerglück und zog 4 Fische aus dem Inlett (Fjord). Einer war 76 Zentimeter lang, das heisst bis ich zu Hause bin wird er sicher an die anderthalb Meter haben (Fischerlatein). Ich habe die Fische selber filetiert, dann in den Gefrierer getan. Patrick freut sich jetzt schon, wenn er hier ist und feinen Lachs zum essen bekommt.
12.8.96
Mit der Lu Lu Belle haben wir eine Fahrt zum Columbiagletscher und Mearesgletscher unternommen.
Columbia Glacier
Das ist ein Erlebnis, wenn man unter dem Gletscherabruch, der 200Meter ist, steht und wartet, dass er kalbert. Beim Columbiagletscher musste das Schiff durch das Eis ein Weg bahnen, damit wir nahe heran konnten. Wir sahen viele Seeotter und Seeleuen. Orkas (Mörderwale) leider nur sehr weit weg. Es war ein sehr schönes Erlebnis, trotz Sonne, Regen und Schnee. Der Columbiagletscher liegt am Rande des Prince William Sound, einer von imposanter Landschaft umgebener Bucht des Golfes von Alaska. Der Gletscher ist rund 64 km lang, bedeckt etwa 1.100 km2 und liegt ca. 60km nordöstlich von Valdez. Durchschnittlich „wandert“ der Gletscher knapp 1 bis 2 m täglich auf das Wasser zu. Dies ist der Grund des schönen Naturschauspiels, wenn riesige Eisberge unter Donnergetöse vom Gletscher abbrechen und ins Meer stürzen. Das Eis, das hier beim „Kalbern“ ins Wasser stürzt, dürfte aus dem Schnee sein, der vor rund 1.000 Jahren oben im Gletscher fiel. Phantastisch ist auch die eigenartige, intensiv-bläuliche Farbe der im Meer treibenden Eisberge.
14.8.96
Wir fuhren von Valdez nach Tok. Tok liegt an der Abzweigung des Hwy (Glenn Highway) und vom Hwy 2 ( Alaska Highway). Der Ort entstand mit dem Bau des Alaska Highway im Jahre 1942. Eine schreckliche Strasse voll Löcher und Bodenwellen, sehr mühsam zum fahren. Marianne fuhr ein Stück. Beim Anhalten sagte ich ihr, sie solle den Schlüssel mit nehmen. Aber es war zu spät. Ich schloss von meiner Seite das Auto und sie hatte den Schlüsel auf dem Sitz liegen lassen. O Schreck, was nun. Der Adralinspiegel schoss bei Marianne auf 110, ich glotzte blöd in die Gegend. Gott sei Dank, ich hatte auf meiner Seite ein kleiner Spalt offen beim Fenster. Mit viel Mühe und Geduld konnten wir mit dem Sackmesser die Tür öffnen. Es ist ja klar mit dem Swiss Armiknife kann man alles machen. Von Tok fuhren wir guten Mutes Richtung Taylor Hwy und Tpo of the world. Die Strasse ist schmal schlecht, eher verschissen. Fast keine Ausweichstellen. An einer Ausweichstelle schaute ich zufällig die Räder an. Zu meinem Schreck sah ich fürchterliches. Ein Pneu hatte eine richtige Beule. Ich wusste, der geht in den nächsten Meter in Luft. Aber kein Problem, wir hatten ein Reserverad und einen Reservepneu. Also rann an Speck. Radwechsel bei einem Zweiachser ist es ziemlich einfach. Man legt bei einem Rad Bretter darunter, sofern man bei sich hat, dann mit dem unbeschädigten Rad drauffahren. Besser ist, man löst die Schrauben vorher sonst macht man dies zweimal, wie ich. Also Rad weg Reserverad drauf und ab dem Brett fahren. Noch schnell die Luft kontrollieren zur Sicherheit. Gut gemacht, aber zuwenig Luft. Auch kein Problem, denn ich habe eine elektrische Luftpumpe. Als ich nach dem Pumpen den Anschluss entfernte hörte ich so ein komisches Pfeifen pfffff. Ich habe zu meinem Entsetzten mit dem Anschluss auch das Ventil heraus gerissen. Marianne und ich schauten uns an und wussten nicht was wir sagen sollten. Den ganzen Türk wiederholen. Mir wurde gesagt, dass man mit dem Auto über den Pneu fahren muss, damit sich der Pneu von der Felge löst. Ich glaube, der hat das geträumt oder es ist ein Wunschtraum. Auf alle Fälle bei meinem Rad passierte überhaupt nichts. Wir probierten und übten alles für Katz. Was nun? Wir mussten weiter und Hilfe kann man nicht erwarten. Also altes Rad wieder drauf und wie auf Eiern die nächsten 45 Kilometer weiter fahren.
Chicken
Ich fahr bachnass als wir Chicken erreichten, wo wir Pneuwechsel machen konnten.
Chicken so heisst das Kaff. Sogar eine Downtown nennen die das. Eine Bar, ein Einkaufslädelchen und ein Scheisshaus. Das Ort hiess früher Ptarmigan nach einem kleinen Vogel der in dieser Area lebt. Die Siedler konnten aber dieses Wort nicht aussprechen oder buchstabieren, so nannten sie einfach den Ort Chicken. Wir tranken dort ein Bier, das Grosstadtpreise hatte und übernachteten auf dem Parkplatz. Am Morgen ging es los über den Top of the world, so heisst die „Strasse“, schlechter Zustand, eng und kurvenreich. Aber die Aussicht ist wirklich top. Die Strasse führt fast immer auf dem Kamm der Berge. Auf beiden Seiten sieht man unwahrscheinlich weit in Alaska hinein. Von Alaska in das Kanadische Hoheitsgebiet nach Dawson-City. Die berühmteste Goldrush Stadt der Welt.
Was habe ich in Alaska gelernt:
Natur pur, leider nicht mehr alles wie erhofft. Man muss Alaska sehen, finden und fühlen. Wir werden wieder nach Alaska reisen. Das Nächstesmal besser vorbereitet und mehr in die Wildnis hinein gehen. Die Schönheit der Natur finden und geniessen. Ich möchte die Natur noch viel mehr und intensiver erleben, den das ist der Lebenselixer. Jede Stadt und viele Menschen gehen mir langsam auf den Wecker. Ich kann es nicht mehr sehen wie die Menschen dem Geld=Macht nach rennen und alles schöne dieser Welt verpassen. Währen wir einwenig bescheidener, könnten alle Menschen und Tiere glücklich und zufrieden leben. Ich glaube, dass die Menschheit erst eine riesen Katastrofe erleben müssen um neu anfangen zu können. Einen anderen Weg finden, dass sie glücklich und zufrieden sind, dann haben sie das verlorene „Paradies „ wieder gefunden. W E I T E R



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